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Bloodspot - Interview mit Pete - Bloodspot fusionieren mit ihren Fans!


Das letzte Mal haben wir von Bloodspot berichtet, als die Hessen ihre DVD "4 Days Of Darkness" veröffentlichten. Inzwischen arbeiten Bloodspot eifrig an ihrem dritten Album, für das sich die Jungs diesmal etwas ganz besonders Ausgefallenes ausgedacht haben. Unsere Theresa verband schon aufgrund dieser Idee etwas mit den Jungs. So wurde dieses Interview fast zum Fachgespräch unter Kollegen. Doch lest selbst.

metaltalks.de Pete, du hast angekündigt, dass euer neues CD-Cover aus einer Art Fusion der Band und euren Fans/Followern bestehen soll. Erzähl doch bitte mal etwas Genaueres dazu.

Pete: Ich hatte den Gedanken, etwas zu gestalten, das den Fans die Möglichkeit gibt am Artwork teilzuhaben. Für mich ist die Kommunikation zwischen uns und den Fans extrem wichtig, Ohne diese würde das Ganze für mich viel an Intensität einbüßen. Und ich persönlich habe den Eindruck, dass heute sehr, sehr viele Bands - aber auch Fans - vergessen, dass es um das Miteinander geht. Es gibt Metalheads, die lassen sich einfach nur bedienen und viele Musiker gehen davon aus, dass die Leute es zwangsläufig geil finden, sobald sie auf der Bühne stehen. Für mich gehören leidenschaftliche Musiker ebenso zu einem Konzert wie leidenschaftliche Fans. Wir haben innerhalb der Band viel über dieses Thema gesprochen und empfinden es einfach als gute Möglichkeit auf einer weiteren Ebene einen Austausch stattfinden zu lassen.

metaltalks.de: Hattest du oder die anderen Jungs in letzter Zeit einen Skiunfall oder einen Treppensturz? Vielleicht ist aber auch jemand mit einem Bier zu viel gegen die Laterne gelaufen? Wie seid Ihr auf diese Idee gekommen?

Pete: Wir stolpern zwar schon öfter rum, oder fallen mal die Treppe runter, verstauchen uns die Rippen und haben dicke Beulen an den Knien. Vor 'ner Weile hab ich mir auf nem Konzert die Nase gebrochen, aber das hat eigentlich nix damit zu tun. Wie genau die Idee kam, weiß ich allerdings auch nicht mehr. Mir gehen so viele Dinge durch den Kopf, da ist es manchmal schwer den Überblick zu behalten.

Ich hab mal ein paar MRT-Aufnahmen auf der Straße gefunden, die aus Kisten geflattert sind. Irgendein Arzt hatte wohl keine Zeit, die Dinger sachgemäß zu entsorgen. Ich hab sie mitgenommen und einfach damit rumexperimentiert.

metaltalks.de: Pete, du bist ja ein selbstständiger Fotograf, hast Ambitionen in Grafik und Design. Übernimmst du die Arbeit für das Artwork oder holt ihr euch noch andere Hilfe dazu?

Pete: Ich gehe davon aus, dass wir es komplett im Alleingang machen, Howdie hatte öfter den Wunsch, das aus der Hand zu geben, weil er es interessant fände zu sehen, wie ein Außenstehender Designer unsere Musik auf einem Cover umsetzen würde. Für mich ist es allerdings äußerst schwer vorstellbar, die kreative Arbeit jemand Anderes machen zu lassen. Für mich wäre das eigentlich so, als würde jemand außerhalb der Band Songs schreiben, die wir dann spielen sollen. Ich finde einfach, alles was mit Emotionen zu tun hat, die man in die Musik und die Präsentation steckt, sollte möglichst nahe an der Band geschehen. Bestenfalls sogar innerhalb der Band. Umso authentischer empfinde ich solche Veröffentlichungen. Ich hab auch einige Anläufe gebraucht, bis alle in der Band damit glücklich waren. Wir haben wirklich komplett unterschiedliche Vorstellungen, was die Übertragung unserer Musik auf Bilder betrifft. Hätte ein Außenstehender für uns so gearbeitet, hätte das wohl schon lange unser Budget gesprengt.

metaltalks.de: Warum sollen es gerade Röntgenaufnahmen sein? Die Idee ist auf alle Fälle mehr als genial und bloß gut, dass wir beide dieses Interview führen, ich fahre morgen gleich zur Arbeit und suche ein paar kuriose Aufnahmen für dich heraus! ;) (Theresa arbeitet in der Radiologie)

Pete: Im Prinzip sind Rötgenaufnahmen etwas sehr Persönliches und Einzigartiges. An bestimmten Details könnte man ja zu 100% identifiziert werden. Es hat auch etwas mit Vertrauen und Offenheit zu tun. Ich gehe soweit und sage, dass hier schon eine Art Energieaustausch stattfindeen kann. Man sieht ja normalerweise noch nicht einmal selbst, was unter der eigenen Hülle steckt. Zum Anderen mag ich die metaphorische Bedeutung, wenn man sich durchleuchten lässt. Die Debatte um dieses Thema ist ja immer wieder aktuell. Wirtschaft und Politik wollen uns ja immer kontrollierbarer machen und bei jeder Gelegenheit durchleuchten. Die Diskussion darüber hat natürlich einen endlosen Rattenschwanz, aber das eigentlich Kuriose daran ist für mich momentan, dass die meisten Menschen sich freiwillig kontrollierbar machen, indem sie einfach ständig Informationen über Satellit um die Welt senden. Die Idee mit den Röntgenaufnahmen ist ja nun nicht wirklich neu. Aber das macht auch nix. So weit ich weiß, gab es ein solches Projekt auf jeden Fall noch nicht! Es hätte meintewegen auch etwas Anderes sein können. Die Bilder, die ich mit Röntgenaufnahmen erzeugen kann, sind düster und haben einfach die richtige & dunkle Atmosphäre.

metaltalks.de: Wie wird das neue Album? (stilistisch) Welche Einflüsse sind zu erwarten? Wann erscheint es?

Pete: Wann es erscheint ist noch nicht sicher. Sicher ist, dass wir im Juni ins Studio gehen und aufnehmen werden. Wir haben momentan in etwa 8 Songs fertig, die noch viel Arbeit an den Details verlangen. Es sind aber noch weitere Songs im Lauf. Wenn alles gut geht, könnten wir es schaffen, diesmal ein paar Nummern mehr aufs Album zu bringen. Ansonsten kann ich sagen, dass BLOODSPOT auf dem neuen Album immer noch eindeutig BLOODSPOT bleiben. Allerdings haben wir uns alle weiterentwickelt und neue Techniken draufgeschafft, die das neue Material etwas lebendiger machen werden. Marius, Jaro und ich werden diesmal auch präsenter sein - mit eigenen Songs. Die letzten beiden Alben waren größtenteils von Howdie geschrieben. Wir haben diesmal noch mehr, als Kollektiv, lange und intensiv an den neuen Stücken gefeilt. Für mein Empfinden treten die Einflüsse deutlicher in den Vordergrund, ich würde fast sagen, das neue Album wird gleichzeitig mehr Punk, mehr Thrash, mehr Deathmetal und mehr Hardcore sein, als die davor, nur eben anders aufgeteilt.

metaltalks.de: Wird es eine anschließende Tour geben? Vielleicht mit einem frankensteinähnlichem Banner auf der Bühne? Eine menschliche Collage aus allen euch zugesandten Aufnahmen vielleicht?

Pete: Haha, nein. Und ja, wir sind ja bereits sowas wie eine lebende Collage aus 5 Mitgliedern. Wir arbeiten schon lange daran, Ende des Jahres möglichst viel spielen zu können. Ich denke, es sollte ausreichend Möglichkeit geben, uns live zu erleben.

metaltalks.de: Falls Euch eure Fans unterstützen wollen, an wen müssen sie sich wenden?

Pete: Am besten wäre, dass sie uns über unsere offizielle E-MAiladresse info(at)bloodspot-music.de oder über Facebook anschreiben. Falls uns jemand Hardware schicken will, ist das auch in Ordnung.

metaltalks.de: Ich hoffe, dass ihr - die Mitglieder der Band - nicht zu zart besaitet seid. Gibt es irgendwelche Bilder, die Euch eure Fans nicht schicken sollten?!

Pete: JA, ich hoffe dass jeder weiß, dass Darmspiegelungen nix mit Röntgen zu tun haben.

metaltalks.de: Da habt ihr ja etwas ins Rollen gebracht. Erst einmal vielen Dank für das Interview, Pete. Es ist immer wieder bemerkenswert, wie sehr ihr die "Menschlichkeit" in euer Schaffen einbindet. Es steckt jedesmal so viel Herzblut in euren Projekten. Ich drücke Euch die Daumen, auf dass ihr schöne, skurrile, eklige, witzige und eindrucksvolle Röntgenaufnahmen erhaltet und somit ein einzigartiges Artwork erstellen könnt. Ich freue mich jetzt schon auf die neue Platte.

Ahoi und By The Horns, Theresa


Bloodspot - Interview mit Pete - Bloodspot fusionieren mit ihren Fans!
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